Boningen erhält UNICEF Label «Kinderfreundliche Gemeinde»

Boningen erhält als dritte Gemeinde im Kanton Solothurn von UNICEF das Label «Kinderfreundliche Gemeinde». Boningen rückt damit unter anderem die Partizipation von Kindern und Jugendlichen im Schulalltag oder bei der Gestaltung des öffentlichen Raums ins Zentrum der Gemeindeentwicklung. Weiter möchten die Verantwortlichen mitunter das Thema Kinderfreundlichkeit im bestehenden Leitbild ergänzen und einen Schüler- und Klassenrat einführen.

vlnr: Stefan Frei, Gemeinderat mit Stefan Nünlist, UNICEF Delegierter


Heute Abend überreichte Stefan Nünlist, Delegierter von UNICEF Schweiz und Liechtenstein, Gemeinderat Stefan Frei im Rahmen der Gemeindesammlung in der Mehrzweckhalle «Schnäggehalle» in Boningen das UNICEF Zertifikat «Kinderfreundliche Gemeinde». «Was heisst, wenn eine Gemeinde kinderfreundlich ist?», fragte Stefan Nünlist die rund 30 Anwesenden bei seiner Ansprache. «Es bedeutet, dass die Kinder und Jugendlichen im Zentrum stehen. Sie werden in allen Lebensbereichen geschützt, gefördert und dürfen mitmachen. Und das gilt für alle Kinder, egal, wer sie sind und woher sie kommen.» Im letzten Jahr habe Boningen mit unermüdlichem Engagement die verschiedenen Prozessschritte hin zum Label erfolgreich durchlaufen, meinte Stefan Nünlist weiter und drückte damit bei allen involvierten Personen seinen Dank, seine Wertschätzung und Achtung aus.

Nach erfolgter Standortbestimmung zur Kinderfreundlichkeit fanden in Boningen verschiedene Workshops mit Kindern, Jugendlichen und Eltern statt, bei denen die Bedürfnisse, Anliegen und Wünsche der Bevölkerung gesammelt wurden. Darauf aufbauend formulierte der Gemeinderat einen Aktionsplan mit insgesamt acht Handlungsfelder.

Leitbild, Partizipation, Kinderrechte, Schülerrat, Raumgestaltung

Mit einem Kommunikationskonzept zur Kinderfreundlichkeit möchte die Gemeinde die öffentliche Wahrnehmung von Boningen als kinder- und jugendfreundliche Gemeine stärken und auch ihr Leitbild entsprechend ergänzen. In den kommenden vier Jahren sollen Kinder und Jugendliche zudem verstärkt in Prozesse involviert werden: So sollen Schulkinder etwa ein Mitsprachrecht im Schulalltag erhalten. Geplant sind ausserdem Weiterbildungsmöglichkeiten für Lehrpersonen zum Thema alters- und kindsgerechte Partizipation. Und im Frühling 2023 soll eine Projektwoche zur Mitgestaltung des Pausenplatzes und des Schulareals stattfinden. Die Lehrerschaft möchte aber ihre Schulkinder auch regelmässig über Kinderrechte informieren. Mit einem jährlich stattfindenden Anlass soll dieses Thema dazu institutionalisiert werden.

Weiter plant die aus rund 800 Bürgerinnen und Bürger bestehende kleine Gemeine die Einführung und Etablierung eines Schüler- und Klassenrats: In einem nächsten Schritt werden hierfür Konzepte entwickelt sowie ein regelmässiger Austausch mit den Behörden organisiert und institutionalisiert.

Die Gemeinde möchte indes auch Buben und Mädchen in die Gestaltung von öffentlichen Räumen einbeziehen. Nebst dem Bau eines grossen Spielplatzes ist bereits mit Unterstützung der Jugend eine Skateranlage entstanden.

Schliesslich beabsichtigen die Verantwortlichen, das Jugendzentrum durch die Gemeinde besser zu strukturieren und Angebote durch Ältere den Jüngeren näherzubringen.

Kanton Solothurn unterstützt kinderfreundliche Gemeinden

Der Kanton Solothurn unterstützt die Gemeinden seit dem Jahr 2021 finanziell hinsichtlich  Zertifizierungskosten. Boningen ist nebst Laupersdorf und Grenchen bereits die dritte «Kinderfreundliche Gemeinde» im Kanton. Die kantonale Unterstützung zeigt Wirkung: Aktuell sind sieben Solothurner Gemeinden auf dem Weg zur Zertifizierung. In der ganzen Schweiz und in Liechtenstein sind mittlerweile 53 «Kinderfreundliche Gemeinde» zertifiziert.

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